Diesen Kommentar in der Wuppertaler Rundschau vom 25.2.23
haben wir als Leserbrief wie folgt beantwortet, der leider nur ohne unser Fazit und nur im Internet (nicht in gedruckter Form) veröffentlicht wurde:
Schon die Überschrift ist eine fundamentale Falschaussage. Da wundert es nicht, dass auch der Text von Fehlinterpretationen geprägt ist.
1. 8 % Flächenverbrauch sind bei 33 ha Grundfläche weder ein massiver Einschnitt noch werden diese 2,6 ha komplett gerodet.
o Übrigens: wer die nördliche und südliche Länge der Straßenfläche, mit der das RVV-Gelände an die L 419 grenzt, in Relation zu diesen 2,6 ha setzt, kommt auf eine beidseitige Flächeninanspruchnahme von irrationalem Ausmaß zusätzlich zur vorhandenen Breite. Uns kommen berechtigte Zweifel an der Richtigkeit dieser RVV-Flächenangabe.
2. Insofern vernichtet der Ausbau auch keinen „Großteil“ der Erholungs- und Biotop-Funktion der Ronsdorfer Anlagen.
3. Dass die Ronsdorfer beim Bau der Planung der JVA „erfreulich wenig protestiert“ haben, habe ich als Ronsdorfer völlig anders in Erinnerung („Kamm-Molch!“)
4. Jedes Gutachten prognostiziert eine Zunahme der Verkehrsbelastung auf der L 419, ob mit oder ohne Ausbau. Deshalb kann das überhaupt kein Argument gegen den Ausbau sein.
5. Die Planung unterliegt klaren gesetzlichen Bestimmungen; alle maßgeblichen Grenzwerte wurden eingehalten. Wenn grüne Politiker heute „eine Tieferlegung und viel besseren Lärmschutz“ fordern, müsste man seine Parteifreunde auffordern, sich für eine Gesetzesänderung einzusetzen. Aber selbst das führte nicht mehr zu einer Umplanung des laufenden Verfahrens.
6. Das Thema „Tunnel“ ist tot und wird auch durch Wiederholungen nicht lebendiger! Dass es kein Argument sein soll, dass ein Tunnel unbezahlbar ist, kann nur von jemandem behauptet werden, der mehr als sorglos mit dem Geld anderer Leute umgeht.
7. Klimaschutz und Verkehrswende in allen Ehren: bis sich das auf den individuellen Kfz-Verkehr auswirkt, vergehen Jahre. Und das Verbot von neuen Verbrennern ab 2035 ist erst der Anfang vom möglichen Ende der Umweltbelastungen. Bis zum sehr viel späteren Ende dieser Entwicklung sollen die Ronsdorfer also weiter unter täglichem zweimaligen Dauerstau mit seinen gesundheitsgefährdenden Begleiterscheinungen CO²-Ausstoß, Feinstaubbelastung durch ständigen stop-and-go-Verkehr und Lärmbelästigung leben? Allein der Lärm wird nach Ausbau mit wahrscheinlich mehr Verkehr niedriger als heute sein! Und dass bei künftig fließendem Verkehr weniger CO² und Feinstaub gegenüber dem heutigen Dauerstau ausgestoßen werden, ist mittlerweile wohl zu jedermann durchgedrungen.
8. Die Behauptung, die Bezirksregierung hätte alle Einwendungen „größtenteils routiniert abgebügelt“, ist durch nichts zu belegen. Woher weiß der Autor das? Es ist eine populistische Unterstellung! Die Bezirksregierung hat öffentlich nur verlauten lassen, dass alle Einwände abgearbeitet wurden. Mit welchem Ergebnis, wird erst der Planfeststellungbeschluss zeigen; selbst die Einwender werden dann erst informiert, inwieweit ihre Bedenken Berücksichtigung gefunden haben.
Unser Fazit: ein ausgewogener Kommentar sieht anders aus. Aber er reiht sich nahtlos in den Grundtenor der Wuppertaler Rundschau zu diesem Thema ein, wie wir auf der VHS-Podiumsdiskussion am 13.2.23 hautnah erleben mussten.
WZ (unser am 27.12.2022 abgedruckter Leserbrief) vom 21.11.2022
WZ (Original unseres Leserbrief) vom 21.11.2022
Zum Leserbrief „Ausbau der L 419 ist unnötig“
Unnötig sind vor allem die Leserbriefe von Herrn Stuhlreiter als Sprecher einer Initiative, derer Namensgebung schon zu der fake-news gehört. Sie sind aber allesamt auch gespickt mit Falschaussagen zur Sache und zur Dauer des Projektes und ignorieren völlig, dass bis zur Fertigstellung des Gesamtprojektes der Verkehr trotz aller politischen Bemühungen weiter steigt und damit sowohl die CO²- als auch die Feinstaub-Emissionen für die Ronsdorfer Bürgerinnen und Bürger deutlich zunimmt. Und seit Jahren verschweigt man, dass die Lärmbelastung für die Anwohner nach Ausbau selbst mit höherem Verkehrsaufkommen niedriger liegt als heute ohne Ausbau!
Das alles nimmt man mit dieser Taktik der Fehlinformation und – Zitat aus einem früheren Leserbrief - „dem bewussten Verzögern der Maßnahme, koste es, was es wolle“ billigend in Kauf.
Fake-news aus dem WZ-Leserbrief:
• Der Ausbau wird weder fortgesetzt (er hat ja noch nicht begonnen) noch wird er neu beginnen! Vielmehr wird die Planung mit dem Planfeststellungsbeschluss in Kürze abgeschlossen. Erst dann geht es in die bautechnische Phase.
• Es gibt keine Liste des Ministerpräsidenten mit Neubauvorhaben, zumindest nicht im Zusammenhang mit der L 419!
• Es gibt somit auch keinen Neubau einer Autobahn in Ronsdorf, weil es sich um einen Ausbau zur Bundesstraße handelt!
• Und der Begriff „Billigautobahn“ wird auch durch die x-te Wiederholung keinen Deut wahrer. Wer € 53 Mio für Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur investiert, tut das aus wohlüberlegten Gründen und auf seriöser finanzieller Grundlage. Aber da es ja nicht das eigene Geld ist, kann man hier ja locker populistische Nachbesserungen fordern!
• Der Bund könne erst nach dem parlamentarischen Verfahren der Höherstufung zur Bundesstraße mit der Planung des zweiten Bauabschnittes beginnen. Hier wird bewusst übersehen, dass die Bauplanung des zweiten Abschnittes bereits sehr weit vorbereitet wurde, so dass nach dem Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses für den ersten Abschnitt sich dessen Planfeststellungsverfahren nahtlos anschließen kann.
• Richtig ist, dass dieses zweite Verfahren juristisch bedingt noch nicht begonnen wurde. Und daraus nährt sich die Hoffnung der Ausbaugegner, dass der zweite Abschnitt evtl. gar nicht gebaut werden könnte, weil auch die Finanzierung noch nicht gesichert sei. Muss man einem Politiker eigentlich erklären, dass Beschlüsse über Finanzierungen von Bauprojekten erst nach deren grundsätzlicher parlamentarischer Genehmigung gefasst werden.
• Nicht erwähnt wird bei der Verbreitung dieses Unsinns, dass es verbindliche Absichtserklärungen des Bundes dafür und für den Bau des zweiten Abschnittes gibt. Bemerkenswert ist, dass ein ehemaliger Politiker den Aussagen seiner früheren Zunft keinen Glauben schenkt!
• Die Brücken für den zweiten Bauabschnitt seien planerisch noch nicht erkundet. Ich frage: wie auch, wenn doch die Planung – wie gerade beschrieben – erst in Zukunft starten könne? Dennoch sind sie in den Vorplanungen detailliert beschrieben und (wer aufgepasst hat, wüsste es) im Frühjahr dieses Jahres haben bereits intensive Bodenuntersuchung im Bereich Blombach stattgefunden. Also ist man bautechnisch wohl doch nicht untätig!
• Die Nennung eines Fertigstellungdatums des Gesamtprojektes kann nur der Fantasie entspringen. Es gibt keine belastbaren Grundlagen für eine seriöse Zeitplanung. Also sollte man derartige Nebelkerzen erst gar nicht zünden.
• Die beschriebene Verkehrswende führt nach Meinung des Hellsehers Stuhlreiter zu einer drastischen Verringerung der in Deutschland zugelassenen Autos. Selbst wenn das so kommen sollte (was wir stark anzweifeln), stellt sich doch wohl die Frage, ob die Ronsdorfer Bevölkerung dank der Ausbaugegner 16 Jahre lang weiter unter steigenden Umweltbelastungen leiden soll. Die EU-Umweltagentur hat gerade eine eindrucksvolle Studie über die Todesfälle durch Feinstaub veröffentlicht. Und dieser Feinstaub wird seit Jahren auch auf der Parkstraße durch tägliche kilometerlange Staus und Stopp-and-Go-Verkehr verursacht! Wer das will (und die Initiative will das vehement!), nimmt Gesundheitsschäden der Ronsdorfer billigend in Kauf. Das ist in unseren Augen verwerflich und kann kein vernünftiger Mensch wollen.
Fakt ist
• im Koalitionsvertrag der Landesregierung steht, dass begonnene Maßnahmen weitergeführt werden
• der Ausbau der L 419 (1. Bauabschnitt) steht im Landesbauprogramm
• die erfreuliche Erkenntnis, dass sich die Koalitionäre an getroffene Vereinbarungen halten und nicht – wie es die Initiative wohl gerne hätte – nachträglich in politischen Ränkespielen aufweichen
Übrigens: Der dem Leserbrief zugrunde liegende WZ-Artikel „Ausbau der L 419 wird ab Frühjahr 2023 fortgesetzt“ vom 15.11.22 enthält ebenfalls weitere Falschaussagen.
• Die Maßnahme steht im Landesbauprogramm und ist somit mit 52,9 Mio. finanziert!
• Der Betrag von 69 Mio. wird nirgendwo im Zusammenhang mit der L 419 genannt!
• Es gibt zurzeit kein Anhörungsverfahren. Der Erörterungstermin vor einem Jahr war der letzte Akt der Beteiligung der Öffentlichkeit vor dem in Kürze von uns erwarteten Planfeststellungsbeschluss!
• Der genannte Termin dieses Beschlusses (Frühjahr 2023) steht in keiner Aussage bzw. Information des Landesverkehrsministerium bzw. der Bezirksregierung!
Etwas mehr Recherchequalität hätte dem Informationsgehalt des Artikels gutgetan!
WZ (Leserbrief) vom 21.11.2022
WZ vom 15.11.2022
RWS vom 5.5.2021
WZ vom 13.1.2021
WZ vom 25.1.2020
RWS vom 27.11.2019
RSB vom 24.11.2019
RWS vom 13.11.2019
RWS vom 30.10.2019
RWS vom 11.9.2019
RWS vom 3.7.2019
RWS vom 3.4.2019
WZ vom 29.3.2019
RWS vom 6.3.2019
WZ vom 14.11.2018
WZ vom 19.6.2018
WZ vom 9.5.2018
Ronsdorfer Wochenschau vom 3.5.2017
WZ vom 12.4.2017 (und unsere Antwort an die WZ)
- Wir legen großen Wert darauf, dass wir keine Bürgerinitiative sind, sondern uns als "Aktion" von engagierten Bürgern verstehen.
- Wir haben die Pläne zum Kreisel Lichtscheid nicht nur gesehen, sondern sie wurden uns vom Landesbetrieb ohne Auflagen zur Verfügung gestellt. Sie wurden daraufhin auf unserer Aktions-Homepage veröffentlicht und Ihnen gleichzeitig zur Verfügung gestellt.
Ronsdorfer Wochenschau vom 29.3.2017
WZ vom 27.3.2017
Ronsdorfer Wochenschau vom 22.3.2017
WZ vom 12.8.2016
RWS vom 27.7.2016
WZ vom 13.5.2016
Ronsdorfer Wochenschau vom 6.4.2016
Pressemeldungen
-------------------------------------------
Pressemitteilung vom 19.01.2015
Wie geht es weiter mit dem Ausbau der L 419 bis zur A 1?
Diese Frage stellte die Aktion „Ronsdorfer für die L 419“ Wuppertaler Bundes- und Landespolitikern sowie dem Baudezernenten der Stadt Wuppertal, Frank Meyer, in einer Gesprächsrunde.
Jürgen Hardt (CDU-MdB), Dietmar Bell (SPD-MdL), Rainer Spiecker (CDU-MdL) und Marcel Hafke (FDP-MdL) waren sich einig, dass der Ausbau kommen muss. Das sei auch im Landtag parteiübergreifender Tenor. Das Ministerium priorisiert die Notwendigkeit des Straßenausbaus ausdrücklich und siedelt diesen in ihrer fachlichen Einstufung in der Wichtigkeitsstufe ganz oben ein. Deshalb soll das Planfeststellungsverfahren in Abhängigkeit von den umfangreichen Vorplanungen spätestens im kommenden Jahr beginnen. Nach dessen Abschluss entsteht Baurecht und dann kann das Projekt auf die Prioritätenliste des Landes gesetzt werden. Ähnlich verhält es sich beim Bund bezüglich des in dessen Verantwortungsbereich fallenden zweiten Bauabschnittes (Anschluss an die A1); hier regelt ein Vertrag zwischen Bund und Land den zügigen Weiterbau nach Fertigstellung des 1. Bauabschnittes. Da Planung und Durchführung beider Bauabschnitte in Abstimmung mit Straßen.NRW erfolgt, gehen die Parlamentarier davon aus, dass auch zeitnah geplant wird und so ein zügiger Bauverlauf zu gewährleisten ist.
Für den 1. Bauabschnitt kalkuliert das Land auf heutiger Basis 38,6 Mio. €, während der Bund für den 2. Bauabschnitt 56,5 Mio. € in die Hand nehmen muss. Es wurde von allen Politikern bestätigt, dass in die Vorkalkulation dieser Kosten auch die diskutierte Tunnelvariante einbezogen wurde, die man aber – weil sich schon nach grober Berechnung eine Verdoppelung der Kosten ergab – definitiv verworfen hat.
Die Finanzierung wird nach Aussage der Landtagspolitiker durch Einsparung künftiger Unterhaltungskosten nach der späteren Umwidmung der dann komplett ausgebauten L417-418-419 in eine Bundesstraße darstellbar sein. Allerdings bestünden Unwägbarkeiten hinsichtlich der zeitlichen Abfolge wegen der Sanierungsnotwendigkeit nordrhein-westfälischer Brücken.
Umso mehr – waren sich alle Politiker einig - müssen und wollen sich nach wie vor die Wuppertaler Abgeordneten in Land und Bund parteiübergreifend für den Ausbau in der jetzt geplanten Form stark machen.
Die auf die Stadt Wuppertal zukommenden Kosten z. B. durch die Schaffung einer ergänzenden ÖPNV-Infrastruktur hält man für überschau- und dadurch finanzierbar.
Fazit der gelungenen Veranstaltung: Politik und Aktion „Ronsdorfer für die L 419“ gehen zuversichtlich in dieses Jahr. Für die öffentliche Auftaktveranstaltung der Aktion, die für Anfang März d. J. geplant ist, haben die Gäste gerne schon ihre Zusage gegeben.
(Pressemeldung vom 03.01.2015)
L419, die Unvollendete
Eine Landesstraße steckt seit Jahrzehnten im Planungsstau
Während sich die Autofahrer und Anwohner der L418 heute über eine gut ausgebaute und mit effektivem Lärmschutz ausgestattete Schnellstraße freuen dürfen, beginnt mit dem Nadelöhr L419 kurz nach dem Lichtscheider Überflieger das verkehrstechnische Grauen. Über die negativen Begleiterscheinungen wurde in der Vergangenheit viel berichtet. Die soeben sanierte Fahrbahndecke der L419 lindert diese allenfalls, ändert aber nichts an der grundsätzlichen Verkehrsproblematik. Die jüngst gegründete Plattform „Ronsdorfer für die L419“ hat sich deshalb ein ehrgeiziges Etappenziel gesetzt: 2015 muss Ronsdorf dem so dringend benötigten L419-Ausbau endlich einen Schritt näher kommen. Das überparteiliche Bündnis will die rasche Einlösung der Ankündigungen vom Bund und Land über die Zukunft der L419 erreichen und dazu seine guten Beziehungen zu politischen Entscheidern nutzen.
Dabei weckte ein WZ-Bericht vom 24. Mai 2008 schon die Hoffnung, dass mit dem Bau der Justizvollzugsanstalt und der Eröffnung des Burgholztunnels die Chancen auf eine baldige Erweiterung der L419 und neuen Anschluss an die A1 steigen. Damals ging die Planung noch von einem Baubeginn ab dem Jahr 2010/2011 aus. Zur Erinnerung, erste Überlegungen für den Bau einer Südtangente von der A46 bis zur A1 wurden schon Anfang der 1960er Jahre angestellt. Aber bereits im März 2009 berichtete die Ronsdorfer Lokalpresse, dass das Verfahren wieder in das Stadium der Vorplanungsphase zurückgefallen sei. Der Grund dafür waren neue Abstimmungsgespräche zwischen Planern und Entscheidern infolge des Regierungswechsels in NRW. Jetzt wurde ein Baubeginn von Anfang 2012 anvisiert. Lokalpolitiker aller Parteien und beide Rondorfer Bürgervereine drängten in jener Zeit darauf, das Bauvorhaben im Interesse der betroffenen Anwohner wie z.B. auf Linde schnell zu realisieren (siehe WZ-Artikel vom 25.10.2011). Nicht genug, dass das Verfahren bis heute stockt, so tritt seit 2013 auch eine Ronsdorfer Gruppe von „Straßenbauexperten“ auf, die mit ihrer erfundenen Forderung nach Untertunnelung der Straße letztlich nur den Status quo bewahren will.
Derweil hat sich seit 2008 das Bild nördlich der Parkstraße in aller Stille enorm verändert: Die Justizvollzugsanstalt ist lange fertiggestellt. Kürzlich kamen zahlreiche Gebäude der Landesfinanz- und Justizvollzugsschulen für über 500 Schüler hinzu. Die Neubauten der Bereitschaftspolizei sind in Vorbereitung. Viele kleine und mittlere Betriebe, darunter ein repräsentatives Hotel, haben sich im Gewerbegebiet am Erich-Hoepner-Ring und in den Büros der modernisierten Kasernengebäude angesiedelt.
Dieser positive Strukturwandel an der Nahtstelle zu Barmen bringt aber auch eine höhere Verkehrsdynamik mit sich. Grund genug für eine Gruppe verantwortungsvoller Ronsdorfer Lokalpolitiker, im November 2014 die Plattform „Ronsdorfer für die L419“ ins Leben zu rufen. Damit erhalten erstmals die vielen Bürger, Pendler und Unternehmen in Ronsdorf eine starke Stimme, die mit dem L419-Ausbau eine zukunftssichernde Verkehrsinfrastruktur sichergestellt haben wollen.
(Pressemeldung vom 27.11.2014 als Reaktion auf den Artikel der WZ vom 26.11.2014 "Bürgerinitiativen buhlen um die Gunst der Ronsdorfer")
In Ihrem o.g. Artikel sind Sie offensichtlich der im Detail stets bemerkenswert nebulösen, aber durchweg destruktiven Argumentation der sog. Bürgerinitiative auf den Leim gegangen.
Die Pläne für ein Tunnelbauwerk auf der L419 sind nach mehrfacher Aussage des NRW-Verkehrsministeriums schon lange vom Tisch und damit de facto und de jure gescheitert. Das Scheitern des Tunnelprojekts hat sachliche Gründe: Die Kosten für den Bau, aber auch für die jährliche Instandhaltung eines Tunnels kann sich NRW nicht leisten. Schon der Schallschutztunnel in Köln-Löwenich kostete den Steuerzahler 200 Millionen Euro. Abgesehen davon würde mit einem Tunnelneubau das Verkehrschaos auf der Parkstraße noch viele Jahre länger dauern als mit dem geplanten L419-Ausbau. Auch werden Verkehrssicherheitsaspekte mit Blick auf die immer als hochgradig gefährlich einzustufenden Verkehrsunfälle in Tunnelbauwerken von Ausbaukritikern gerne ausgeblendet. Die Ronsdorfer hätten von einem Tunnel keine verkehrstechnischen Vorteile zu erwarten. Was wäre z.B. mit den schnellen Anschlüssen an die A46 und A1? Mehr als heute würden Staus und der Schleichverkehr durch die Ronsdorfer Wohngebiete hindurch ungebremst anschwellen.
Wir buhlen nicht um die Gunst der Ronsdorfer, denn als gewählte politische Vertreter haben wir das Mandat der Ronsdorfer im vergangenen Mai bereits erhalten. Nun setzen wir das um, wofür wir, d.h. die Vertreter aller drei beteiligten Parteien, in unseren Wahlprogrammen geworben haben und wofür wir mehrheitlich gewählt wurden: die Durchsetzung des schnellen und zügigen Ausbaus der L419 im Interesse der Ronsdorfer Pendler, Anwohner und Unternehmen.
Was könnte aber die Jagd nach einem Tunnel-Phantom für Ronsdorf bedeuten? Mit der lautstarken wie paradoxen Forderung nach Verwirklichung eines offensichtlichen Phantoms verbindet sich für die Mehrheit der Ronsdorfer die berechtigte Sorge, dass das Land NRW die Dringlichkeit und Notwendigkeit für den L419-Ausbau zurückstufen und die vorgesehenen Mittel für andere Straßensanierungsprojekte in NRW einsetzen könnte. Das würde bedeuten: Status quo für die L419. Das aber wäre die denkbar schlechteste Lösung für ganz Ronsdorf!
Eigener Leserbrief vom 3.12.2014
Sehr geehrter Herr Wendt,
hier ist die von Ihnen gewünschte Antwort. Es wird eine einmalige Replik sein, da wir uns künftig nicht auf das Niveau eines Leserbrief-Duells herab begeben werden.
· Die Tunnellösung ist de facto und de jure gestorben. Wer das nicht zur Kenntnis nehmen will, hat den Blick für die Realität verloren.
· Wir haben starke Zweifel, ob wir uns überhaupt von Ihnen angesprochen fühlen sollen. Sie behaupten, es gäbe eine Parteiinitiative „Ronsdorfer für die L 419“ der Ronsdorfer Bezirksvertretung. Wenn Sie sich der Mühe unterzogen hätten, die Bezirksvertretung zu fragen, hätten Sie erfahren, dass es seitens der BV eine solche Initiative nicht gibt und auch gar nicht geben kann, da dieses politische Gremium in einer solchen Frage keine Partei für die eine oder andere Seite ergreifen darf. Si tacuisses, philosophus mansisses!
· Wenn Sie uns meinen: Wir sind keine Initiative geschweige denn eine Bürger- oder Parteiinitiative. Wir sind eine Aktion von verantwortungsvollen Bürgern, unter denen sich auch aktive Lokalpolitiker mehrerer demokratischer Parteien befinden. Diese Politiker haben im Wahlkampf im Frühjahr unisono mit der Forderung „Für den schnellen Ausbau der L 419“ für ihre Parteien geworben und – wie Sie sich erinnern werden – dafür auch das eindeutige Wählervotum bekommen. Wir setzen jetzt also nur das um, was wir vor der Wahl erfolgreich gefordert haben.
· Sie stellen fest, dass die Bürgerinitiative 2.500 Unterschriften Vorsprung hat. Vorsprung vor wem??? Uns ist nichts von einem Wettkampf um mehr Unterschriften bekannt. Eine solche Aktion gibt es bis heute bei uns nicht und sie ist auch zumindest zurzeit nicht geplant. Wenn man also gegen einen nicht auf dem Platz stehenden Gegner kämpft, verlieren die erspielten Erfolge deutlich an Gewicht!
· Sie sind stolz darauf, mit den erwähnten Unterschriften rd. 10% der Ronsdorfer Bevölkerung hinter sich zu wissen. In unserem demokratischen Parteienspektrum ist eine Fraktion mit einem solch geringen Anteil am Wahlergebnis weit von dem Anspruch entfernt, für die Mehrheit zu sprechen.
· Vor Jahren stand die L 419 trotz schwieriger Aufnahmeverhandlungen auf sehr aussichtsreicher Position im Landesstraßenbedarfsplan. Unkluges Verhalten politischer Vertreter im Landschaftsverband hat dazu geführt, dass diese gute Position verspielt wurde. Dadurch ist kostbare Zeit bis zur Wiederaufnahme verloren gegangen. Das wollen wir verhindern, indem wir uns im Interesse der jetzigen und künftigen Ronsdorfer Generation vehement für das Notwendige und Machbare aussprechen.
· Auch wir würden einen vorrangigen BAB-Anschluss bevorzugen und werden diese Forderung auch den entsprechenden Gremien gegenüber deutlich artikulieren. Ob das von Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten.
· Der Ausbau auf der Basis der heutigen Planung geht natürlich mit Verkehrsbehinderungen einher. Aber der verantwortungsbewusste Ronsdorfer sollte dies als Eintrittsgeld in eine verkehrsentlastete, umweltverbesserte und lärmgeschütztere Verkehrszukunft unseres schönen Stadtteils zu zahlen bereit sein, denn er tut das vor allem für kommende Generationen. Und die werden es der heutigen mit Sicherheit danken.
· Eine gegenüber der heutigen Situation wesentlich größere Verkehrsbehinderung bei einem solchen Ausbau der 1. Stufe sehen wir allerdings nicht. Immerhin würde (in Richtung Blombachtalbrücke) die heute an der Staubenthaler Straße endende zweispurige Verkehrsführung (hier wird der aus der Vergangenheit bekannte Stau erzeugt) bis hinter die Erbschlöer Straße deutlich verlängert (und wird somit auch mehr Verkehr aufnehmen können). Deshalb wird zwar dann der Stau vor der Blombachtalbrücke wachsen, aber keine Ausmaße annehmen, wie sie in manchen Horrorszenarien artikuliert werden.
· Einig sind wir uns mit Blick auf die heutige Verkehrssituation sicher in der Beurteilung der Notwendigkeit einer - zurückhaltend formuliert – stark verbesserungswürdigen Baustellenabstimmung.
· Für uns ist die Frage „Tunnel ja oder nein“ eindeutig beantwortet. Und wir sind deshalb auch nicht bereit, darüber weiter zu diskutieren. Wir respektieren andere Meinungen und unterstellen auch durchaus ehrenwerte Motive, aber akzeptieren können und werden wir sie nicht.
Wir wünschen Ihnen beim Kampf gegen Windmühlen viel Spaß und einen ebensolchen Erfolg, wie ihn weiland Don Quijote hatte.
Wolfgang Luchtenberg
Aktion „Ronsdorfer für den Ausbau der L 419“
(Pressemeldung vom 18.11.2014)
Der geplante Ausbau der L419 in der derzeitig vorgesehenen Form hat bisher nur Gegenstimmen in organisierter Form laut werden lassen. Da es aber ohne Zweifel auch zahlreiche Befürworter für den Ausbau gibt, bieten die Initiatoren der Aktion „Ronsdorfer für die L 419“ ab sofort nunmehr auch denjenigen eine Plattform, die sich für diese Maßnahme aussprechen und das Projekt auf der Basis des derzeitigen Planungsstandes bejahen.
Wenn man die letzten anderthalb Jahrzehnte Revue passieren lässt, muss man zu der Feststellung kommen, dass die allgemeine Mobilität gestiegen ist und als Folge davon auch die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge nicht unerheblich zugenommen hat. Damit einhergegangen ist in immer stärkerem Maße die Erkenntnis, dass die Infrastruktur der Straßen diesen geänderten Verhältnissen angepasst werden muss, weil wir heute kurz vor einem Verkehrskollaps stehen.
Als 1970 der Kiesbergtunnel eingeweiht wurde, gab es Überlegungen, wie die heutige A 46 und die A 1 miteinander über eine „Südtangente“ verbunden werden könnten. Mit dem Tunnel Burgholz und der Fertigstellung der L 418 wurden richtungsweisende Teile dieses Vorhabens realisiert, das jetzt in seiner Gänze mit dem Ausbau der L 419 vollendet werden soll.
Die Aktion wird sich in der zweiten Januarhälfte mit einer Veranstaltung in einem größeren Saal in Ronsdorf vorstellen und ihre Absichten darlegen. Eine entsprechende Einladung dazu ergeht rechtzeitig. Erste Argumente und Informationen der Aktionsgruppe enthält die Website www.ronsdorfer-für-die-L419.de.
Abschließend die Stimmen erster Befürworter. Oberbürgermeister Peter Jung hält „ den Ausbau der L419 mit Anbindung an die A1 verkehrlich für zwingend notwendig. Denn damit werden die Südhöhen entlastet und unerträgliche Staus vermieden. Deshalb fordere ich das Land auf: Beginnen Sie so schnell wie möglich mit den Baumaßnahmen!“ Dietmar Bell, Landtagsabgeordneter, ist der Meinung, dass "wir den L419-Ausbau brauchen, damit die Verkehrsbelastung in Ronsdorf endlich beendet wird." Marcel Hafke, ebenfalls Landtagsabgeordneter, weist darauf hin, dass „er sich seit Jahren für den Ausbau der L 419 einsetzt, weil die Verkehrssituation in Ronsdorf problematisch und angespannt ist“.