Ronsdorfer für die L 419

J e t z t !

Es wurde Zeit,

dass wir uns nach ¾ Jahr intensiver Aktivitäten einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Deswegen haben wir zur ersten Informationsveranstaltung am 12. August 2015 eingeladen. Die Räumlichkeiten wurden uns dankenswerterweise von den Landesschulen zur Verfügung gestellt.

Die Resonanz auf unsere Einladung hat uns überrascht; sie war so groß, dass wir aufgrund der gegebenen Platzkapazitäten leider nicht alle Eintrittswünsche erfüllen konnten. Darum – um es vorweg zu nehmen – planen wir in den Herbstferien eine zweite Veranstaltung. Erleichtert wurde uns die Vorplanung, weil wir keinen professionellen Moderator suchen mussten, denn den haben wir mit Hans-Walter Westebbe in un-

 seren eigenen Reihen.

Wir wollten unsere Ziele nach draußen tragen und weitere Argu- mente für den schnellstmöglichen Ausbau der Park-straße sammeln. Dazu haben wir zahlreiche kompetente Gesprächspartner einge-laden, die – auf vier Gesprächsrunden verteilt – nach der herzlichen Begrüßung durch den Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes zunächst ihre Statements abgaben. 

Neben betroffenen Bürgern plädierten dabei Wirtschaftsvertreter, Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker, die Stadtspitze sowie Fachleute des Verkehrsministeriums und des planenden Landesbetriebs Straßen.NRW für den Ausbau, weil zukünftig die Verkehrsströme (auch ohne, dass jetzt etwas dagegen gemacht wird) stark ansteigen und zu erheblichen Lärm- und Staubbelastungen führen werden. Dagegen hilft nach Ansicht aller Experten nur eine zukunftsweisende Verkehrsplanung, die mit dem vorgesehenen Ausbau erreicht wird.    

Wie wichtig ein leistungsstarker Lückenschluss über die Südtagente vor allem für die Stadt ist, haben neben Oberbürgermeister Peter Jung auch der Verkehrsdezernent Frank Meyer, der Leiter der Wuppertaler Wirtschaftsförderung Dr. Rolf Volmerig und der Leiter des Stabsbereiches Standortpo-litik, Verkehr, Öffentlichkeitsarbeit der IHK, Thomas Wängler sowie Florian D. Schulz (Vorsitzender des Vorstandes der Unter-nehmensbuilder e.V. = Kontakt-Plattform für Existenzgründer und (Jung)-Unternehmer) jeweils aus ihrer Sicht deutlich gemacht. Dass dabei während der Bauphase Beeinträchti-gungen in Kauf genommen werden müssen, dürfe kein Argument gegen den Ausbau sein. Jede Wohnungsrenovierung gehe mit Belästigungen einher; umso kann man sich danach über das gewünschte Ergebnis freuen.  

In der politischen Runde herrschte ebenfalls Einigkeit über den unbedingt notwendigen Ausbau. Den dazu nötigen politischen Willen bekräftigten Jürgen Hardt (MdL) und die Landtagsabge-ordneten Dietmar Bell, Rainer Spiecker und Marcel Hafke. Die Einstufung des Projektes mit höchster Priorität ist Ausdruck dieses festen Willens.

 

Für das Verkehrsministerium NRW erläuterte Dr. Markus Mühl (Referatsleiter „Planung von Bundesfern- und Landesstraßen“) sowie Willi Kolks und Andreas Früh vom Landesbetrieb Straßen.NRW den aktuellen Planungsstand unter Berücksich-tigung der gegenwärtig vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen.

In der abschließenden Diskussionsrunde standen alle Protago-nisten Rede und Antwort. Dabei kamen vor allem die zusätzlich möglichen Lärmschutzmaßnahem im Bereich des TSV-Sport-platzes und des Verschönerungsvereins zur Sprache. Andreas Früh wies zum wiederholten Male darauf hin, dass der Gesetzgeber hier klare Rahmenbedingungen vorgegeben hat (Lärmschutz nur bei bewohnten und bebauten Gebieten). Hinweise des Ministeriums („diese Vorschrift wird zur Zeit überprüft“) und des MdB („ich will mich in Berlin für eine Änderung einsetzen“) sowie des Landesbetriebs, gemeinsam mit der Stadt die Chancen für den Einsatz von Erdaushub als Lärmschutzwall auszuloten, machen uns Hoffnung, dass auch dieses wichtige und berechtigte Anliegen einer zufriedenstellenden Lösung zugeführt werden kann. Wir bleiben hier natürlich am Ball.

Die wichtige und mehrfach gestellte Terminfrage konnten Dr. Mühl und seine Mitstreiter natürlich nur vage beantworten. Vorausgesetzt, das Planfeststellungsverfahren geht „geräuschlos“ über die Bühne, muss man dafür 2 bis 2 ½ Jahre kalkulieren. Der 1. Bauabschnitt könnte dann in etwa 2 Jahren erstellt werden (diese ambitionierte Zahl basiert auf Erfahrungswerten anderer Projekte, in denen wesentlich mehr Verkehr floss als es hier der Fall ist). Der sich daran anschließende 2. Bauabschnitt benötigt unter den gleichen planerischen Ablaufvoraussetzungen etwa 3 Jahre.

Also ein überschaubarer Zeitraum, so dass selbst der 70jährige Verfasser dieser Zeilen als ohnehin unver-besserlicher Optimist sehr stark davon ausgeht, dass er die Freigabe mit A1-Anbindung noch erleben wird.         

Fazit aus unserer Sicht:

·   das Projekt ist auf einem guten Weg

·   der politische Wille, den Ausbau durchzuführen, war noch nie so stark wie jetzt   

·  die Planung des 1. Bauabschnittes ist fast abgeschlossen, so dass das Planfeststellungsverfahren Mitte nächsten Jahres eingeleitet werden kann

·        die vorbereitenden Planungen für den 2. Bauabschnitt haben längst begonnen, so dass ein nahtloser Planungsfortschritt und damit später auch der zeitnahe Anschlussbau gewährleistet ist, auch weil

·        es einen Vertrag zwischen Bund und Land über den Weiterbau gibt, aus dem MdL Jürgen Hardt zitierte

·        alle Ampeln stehen also deutlich sichtbar auf GRÜN

·        wenn es bei diesen Voraussetzungen jetzt nicht gelingt, den Ausbau zu realisieren, ist der Zug für lange Zeit abgefahren, denn es ist das letzte Großprojekt dieser Art in NRW für viele Jahre

Deshalb sind wir als Aktion „Ronsdorfer für die L 419“ mit dieser Veranstaltung nicht am Ende angelangt, sondern wir fangen jetzt erst richtig an!

Das haben die Ronsdorfer einschließlich der Linder verdient!